Erfahrungsbericht Fabienne

Fabienne
Fabienne

Mein Motto: Machen! Nicht denken, nicht reden, einfach machen.
Im schlimmsten Fall wird es eine Erfahrung!

Hallo ihr Lieben, ihr überlegt, bald als Au-pair nach Australien zu kommen? Tut es! Ihr solltet nicht zögern. Warum? Das sage ich euch gerne!

Erst mal ein paar Informationen zu mir: mein Name ist Fabienne. Ich bin 21 Jahre jung und komme aus der Nähe von Freiburg in Baden-Württemberg. Nachdem ich die Fachhochschulreife und eine Ausbildung absolviert hatte, nach der ich immer noch unsicher war, ob das der richtige Weg für mich ist, beschloss ich etwas komplett Neues auszuprobieren. Etwas, das man nicht jeden Tag macht und das aufregend und abenteuerlich ist. Mich aber auch in meiner Einstellung zum Leben weiterbringt, denn die Erfahrungen, die du als Au-pair machen darfst, sind Gold wert. Natürlich wirst du gute wie nicht so gute Erfahrungen machen. Trotzdem: du kannst nur gewinnen. Denn jede Erfahrung bringt dich weiter und du wächst enorm daran.

Ich bin nun seit drei Monaten in Brisbane bei einer sehr lieben Familie. Mein Englisch war anfänglich nicht so gut und ist auch jetzt noch alles andere als perfekt. Doch deshalb bin ich ja hier – um es zu verbessern. Meine Host-Familie hat keine Probleme damit. Im Gegenteil, sie sind die besten Sprachlehrer, die ich bisher hatte. Ich lerne hier in dieser kurzen Zeit viel mehr, als ich in der Schule in Deutschland gelernt habe.

Natürlich ist es am Anfang sehr hart. Nur Englisch zu reden, und ja, mich ärgert es jetzt auch noch oft, dass ich mich nicht so ausdrücken kann, wie ich es im Deutschen machen würde. Aber das ist normal. Je mehr und länger du Englisch redest, um so besser wirst du. Geduld und Ehrgeiz sind die Lösung. Ich sage mir immer wieder: “dafür bist du hier”! Die Host-Eltern unterstützen dich normalerweise bei allen Dingen (sei es die Sprache, Unternehmungen, Wochenendtrips …), denn sie profitieren davon ja genauso. Wenn es dir gut geht, leistest du bessere „Arbeit“.

Wenn ich schon das Wort „Arbeit“ benutze, sage ich direkt auch was dazu. Ich finde es manchmal etwas schwierig, die Gratwanderung zwischen Arbeit und Freizeit/Familienleben hinzubekommen. Denn einerseits ist es dein Arbeitsort, und andererseits ist es auch für diese Zeit dein Zuhause. Aber immer noch mehr als „Gast“.  Das heißt jedoch nicht, dass man sich nicht zuhause fühlen kann.

Ich fühle mich trotzdem sehr wohl hier. Es ist, als habe man eine zweite Familie gefunden. Du wirst als neues Familienmitglied aufgenommen und behandelt. Auch zu Geburtstagen, Klassentreffen, Urlaub und vielen anderen Anlässen durfte ich immer mitkommen. Das schätze ich wirklich sehr. Auch die älteren Stiefgeschwister haben mich mit offenen Armen empfangen, und ich habe eine super Beziehung zu ihnen.

Zu meinen Host-Kindern: der Sohn ist acht Jahre jung und die Tochter elf. Es ist zwar jeden Tag eine neue Herausforderung (so wird es schon nicht langweilig), aber ich habe sie trotzdem beide unglaublich ins Herz geschlossen. Die Erziehung in Australien ist um einiges lockerer als in Deutschland, das sollte man vielleicht im voraus wissen. Es ist manchmal sehr anstrengend und kostet viel Nerven, aber du lernst auch extrem viel dazu, z.B. über den Umgang mit Geschwistern mit total unterschiedlichen Persönlichkeiten, und arbeitest Taktiken für dich selber aus, wie du mit wem umzugehen hast. Du erfährst natürlich auch mehr über dich selber. Das tollste daran – finde ich – ist, dass du so viele Erfahrungen für dein eigenes Leben und für die spätere Zeit als Elternteil mitnehmen kannst.

All die Kuscheleinheiten und lieben Worte, mit denen du von den Kindern zwischendurch immer mal wieder überrascht wirst, machen alle vorherigen schwierigen Situationen wieder gut. Und es braucht einfach auch Zeit, bis die Kinder sich an dich gewöhnen. Nach den drei Monaten kann ich nun sagen, dass die Kinder und ich zu einem funktionierenden Team zusammengewachsen sind! Und darauf bin ich sehr stolz.

Eines sollte man nämlich immer im Hinterkopf haben: es ist für die Kinder verdammt schwierig, sich alle 6 – 12 Monate an ein komplett neues Au-pair zu gewöhnen. Das, so finde ich, sollte man nicht unterschätzen, und man sollte dafür wirklich Verständnis haben und zeigen.

Zu meinen Arbeitszeiten: ich arbeite von Montag bis Freitag und ab und zu, wenn die Eltern ausgehen oder arbeiten sind, Samstag und Sonntag, um mehr Geld zu verdienen.

Die Kinder sind unter der Woche von 8:30 Uhr bis 15:00 Uhr in der Schule, so dass ich die Zeit für kleine Erledigungen nutzen kann (Wäsche, Betten machen usw.). Die restliche Zeit bis 15:00 Uhr ist meine Freizeit. Um 15:00 Uhr hole ich die Kinder wieder von der Schule ab. Zuhause gibt es eine Kleinigkeit zu essen, und danach mache ich mit ihnen Hausaufgaben. Manchmal haben die Kinder Hobbies nach der Schule oder am Abend, zu denen ich sie bringe. Am Abend mache ich Dinner (wenn die Mutter oder der Vater nicht zu Hause sind), und dann geht es auch schon bald für die Kinder ins Bett.

An den freien Wochenenden könnt ihr tolle Dinge mit vielen anderen Au-pairs unternehmen. Ihr fragt euch nun, wie man die alle kennenlernen kann? Da kommt uns die moderne Zeit mit Facebook und Co. zu gute. Dort gibt es viele Au-pair-Gruppen, in denen ihr sehr schnell neue Au-pairs in der Nähe kennenlernen könnt.

Brisbane mag ich persönlich sehr, da es so viele verschiedene Nationalparks in der Umgebung gibt und ihr gerade mal eine Stunde Fahrt an die Gold Coast und Sunshine Coast habt. J Besonders auch das Nachtleben in Brisbane-City gefällt mir extrem gut. Wo immer du unterwegs bist, überall kommst du sofort mit neuen Leuten in Kontakt.

Ich habe mich nach diesen drei Monaten so gut in Australien eingelebt, dass ich bei dem Gedanken etwas traurig werde, dieses Land in einigen Monaten wieder verlassen zu müssen. Australien ist so ein tolles Land, und ich kann es wirklich jedem nur empfehlen. Traut euch und stürzt euch ins Abenteuer! Ihr werdet es nicht bereuen! :) Und vor allem vertraut auf euch selbst. Denkt daran, der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“, wir gewöhnen uns so extrem schnell an neue Menschen, Sprache und Umgebung.

Liebe Grüße und viel Spaß wünscht euch, Fabienne

P.S. Hallo Frau Rombrecht, was ich aber total vergessen habe zu erwähnen, ist Ihre Agentur und die Arbeit von Anne Stewart … hatte ich eigentlich vor, aber total verpennt. Das würde ich gerne auch noch mit in den Bericht reinnehmen: dass ich sehr zufrieden damit war und bin. Es war eine super Vorbereitung auf Australien, und Sie und  Frau Stewart standen jederzeit für alle Fragen zur Verfügung! Das ist super! Ich bekam immer eine schnelle Antwort und viele Sorgen wurden mir genommen :)

Fabienne ist seit Mai 2017 Au-pair in Brisbane